Bergbau in Kelmis - auf den Spuren der Vergangenheit 5D
Am Montag, 19. Oktober 2015 haben wir, die 5D vom CFA Kelmis, uns auf die Suche nach Spuren der Vergangenheit in unserem Dorf begeben. Wir haben herausgefunden, dass es bei uns früher eine Mine gab. In dieser Mine gab es das seltene und wertvolle Galmei. Früher nannte man das Galmei Kelme oder Kelms. Daher heißt unser Dorf Kelmis, der Name des Dorfes ist daraus entstanden. Im Französischen ist es noch deutlicher zu erkennen. La Calamine heißt es auf Französisch und bedeutet "die Galmei-Mine"!
Im Park haben wir das Denkmal der Kumpel entdeckt, das an die Geschichte des Bergbaus erinnern soll. Dort sind Hammer und Schlägel - das Zeichen des Bergbaus - zu sehen. Außerdem ist dort ein Kumpel zu sehen, der eine Grubenlampe in der Hand hält. Eine Plakette erinnert an das 100jährige Jubiläum des Bergbaus (1893-1993). Auch eine Lore, ein Transportwagen für untertage, ist dort ausgestellt. Auf der Lore ist der Bergmannsgruß "Glückauf" zu lesen. Das Denkmal wurde aus Schlacke, dem Abfall der Galmeigewinnung erbaut.
Danach sind wir gegenüber dem Park zur "Koul" gegangen. Eigentlich heißt die "Koul" Galmeiplatz. Koul ist plattdeutsch und bedeutet so viel wie "Loch, Grube". Früher war dort ein solches großes Loch durch den Galmeiabbau entstanden. Die Leute nannten diesen Ort schlicht und einfach "De Koul". Dieses Loch wurde mit Müll und Resten des Bergbaus wieder zugeschüttet. Es entstand ein Platz, den die Kinder heute sehr gut kennen. Hier findet ein Mal im Jahr die Kirmes statt. Der Platz trägt heute den offiziellen Namen "Galmeiplatz". Wahrscheinlich soll auch der Name an den ehemaligen Bergbau erinnern.
Gegenüber der Koul, direkt neben dem Park steht das "Parkhotel". Auch hier gibt es Spuren der Vergangenheit zu entdecken. Früher lebte hier der Direktor der Bergbaugesellschaft. Diese hieß "Vieille Montagne (VM)". Heute heißt sie "UMICORE". "Vieille Montagne" ist Französisch und bedeutet übersetzt "Alter Berg". Eine Straße von Kelmis nach Hergenrath erinnert an diese Firma und an den "alten Berg" - die Altenberger Straße.
Was heute der Park ist, war früher der Garten des Direktors. Eine Mauer rundherum schützte diesen vor unbefugtem Zutritt. Heute ist diese nicht mehr zu sehen. Erwähnenswert ist noch, dass die erste Villa des Direktors zu nah am Rand der Grube gestanden ist und bei Bergbauarbeiten in das Loch gefallen ist. So hat man die neue Villa - das heutige Parkhotel - dort gebaut, wo sie heute steht mitsamt Parkanlage.
Anschließend machten wir an der Kapellstraße halt. Die Kapellstraße heißt so, weil hier früher eine Kapelle gestanden hat. Sie diente sogar als Schule. Die Bänke wurden einfach umgedreht und dienten entweder als Pult oder als Gebetsbank. Aufmerksame Besucher finden auch heute noch eine kleine Kapelle, ...
Unser nächstes Ziel war die Lütticher Straße. Hier gibt es viel zu sehen und zu lernen: Das Haus des Schmieds (Penning), das Haus des ehemaligen Bahnhofwärters - es hat also mal einen kleinen Bahnhof und Schienen gegeben - das Café Select und das neue Direktionsgebäude der VM (1908-1910).
- Das Haus des Schmieds:
Früher als es noch keine Autos gab, war das Pferd das wichtigste Transportmittel (Reiter oder Kutsche). Der Schmied war demnach genauso wichtig! Er versorgte die Hufe der Pferde und kümmerte sich somit um die Gesundheit des Huftieres. Auch heute noch gibt es Hufschmiede, jedoch ist dieser Beruf nicht mehr sehr verbreitet. Am Haus des Penning, so hieß der Schmied, sehen wir heute noch die Ringe zum Befestigen der Pferde.
- Das Haus des Bahnhofswärters:
Es gab früher sogar einen Zug entlang der Göhl. Er verband Kelmis mit den Ortschaften Moresnet und Welkenraedt. Der Bahnhofswärter wohnte in dem kleinen weißen Haus neben der Tankstelle.
- Das Select:
Heute ist das Select als Treffpunkt für zahlreiche Festlichkeiten bekannt und beliebt (z.B. Karneval). Früher war es Hotel, Post und sogar ein Ort für Glücksspiele (Casino). Da es beim Glücksspiel oft Streit gibt, hat man dies wieder abgeschafft, ...
- Das Direktionsgebäude (1908-1910):
Zuletzt haben wir das ehemalige Verwaltungsgebäude der VM entdeckt. Heute ist dort eine Tankstelle, direkt gegenüber des Discounters Aldi. Hier wurden alle wichtigen Angelegenheiten rund um die Mine, dem Abbau von Galmei, der Arbeit der Kumpel, Errechnung der Löhne, usw. geregelt.
Besonders interessant ist, dass dieses Gebäude demnächst restauriert werden soll. Die Deutschsprachige Gemeinschaft, die Gemeinde Kelmis und die Nachfolgegesellschaft der VM, Umicore, werden dieses teure Unterfangen in Angriff nehmen. (vgl. Artikel im GE vom 17. Oktober 2015)
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